Heute kann das Museum auf eine umfangreiche Sammlung von ostdeutschem Design blicken. Sie ist jedoch zum größten Teil erst nach der Wiedervereinigung entstanden – in den Jahren der deutschen Teilung wurde im Museum vornehmlich Kunsthandwerk gesammelt und aktiv durch zahlreiche Ausstellungen befördert.
Sowohl im ost-westdeutschen Verhältnis, wie auch im internationalen Vergleich haben sich in den ersten Nachkriegsjahren parallele Entwicklungen abgezeichnet, die in erster Linie mit dem Wiederaufbau und den damit verbundenen sozialen Fragestellungen in Zusammenhang stehen. Wie sollte die Zukunft des Wohnens aussehen? Wie die neuen Produktionsprozesse, die dem steigenden Bedarf nachkommen mussten? Die „gute Form“ war in Ost wie West die Antwort, sie resultierte aus den jeweiligen Anforderungen an die industrielle Gestaltung und beinhaltete gleichzeitig einen moralischen Anspruch. Wenngleich in der DDR die Diskussion um den Formalismus den Prozess verzögerte, setzten sich in den neuen Industriegesellschaften die Maximen der sachlich funktionellen, materialgerechten, schnörkel- und zierlos gestalteten Formenwelt durch. Ein weiterer Themenbereich ist dem System-Design gewidmet, auch hier finden sich Designlösungen die in Ost wie West mehr Parallelen als Unterschiede aufzeigen.