"Totentanz" von Carolein Smit, 2017-2021, erworben on der Künstlerin mit Unterstützung durch die Sächsische Landesstelle für Museumswesen und die Stiftung Deutsche Bestattungskultur, 2021. Foto: Esther Hoyer

Neuzugänge

Die Ständigen Ausstellungen des Museums haben fixe Komponenten: Objekte, die so einzigartig und herausragend sind, dass sie permanent gezeigt werden. Neben diesem starken Standbein gibt es jedoch auch ein bewegliches Spielbein der Ausstellungen, die für ein sich ständig veränderndes Bild der Ständigen Ausstellung beitragen. Daher ist es ein erklärtes Ziel, wichtige Neuerwerbungen und frisch restaurierte Objekte in die Ständigen Ausstellungen zu integrieren. Zuweilen erfolgt dies im Tausch mit bisher gezeigten Kunstobjekten, manchmal gelingt eine Verdichtung. So im Fall der neu eingestellten mehrteiligen Keramik-Installation „Totentanz“ von Carolein Smit (*1960/ Niederlande) (rechts zu sehen).

Seit Beginn des Jahres 2022 sind insgesamt 30 Kunstwerke neu in den Ständigen Ausstellungen des Museums zu sehen. Das Spektrum reicht dabei von einem antiken Jünglingstorso aus dem 1. Jahrhundert über Jugendstil, Bauhaus-Arbeiten und DDR-Moderne bis hin zu Erwerbungen von der letzten Grassimesse. Es spiegelt – in Beispielen und zeitnah – somit zugleich eine Reihe der wichtigsten Schenkungen und Neuerwerbungen der letzten Zeit.

 

Antike bis Historismus

In der Ständigen Ausstellung Antike bis Historismus wurden weitere fünf Entwürfe von Christopher Dresser eingestellt. Sie stammen vom Sammler und Dresser-Kenner Werner Bünck. Die Auswahl in den Spezialvitrinen, die das vielfältige Schaffen des britischen Designers repräsentiert und seine Innovationskraft im Kontext des Historismus herausstellt, wurde qualitativ optimiert. Die Kanne mit Stövchen belegt eindrucksvoll seine, der Zeit weit vorauseilende, Reduktion auf das Wesentliche, die der industriellen Herstellung zum Durchbruch verhalf. Überraschend humorvoll dagegen ist sein Gefäß in Krötenform.

 

Jugendstil bis Gegenwart

Zwanzig neue Objekte fanden 2022 Eingang in die Ständige Ausstellung Jugendstil bis Gegenwart und dem anschließenden Treppenhaus.

Im Bereich Jugendstil hat das Sammlerpaar Pese für Ergänzungen gesorgt, seine Leihgaben sind zur späteren Schenkung vorgesehen. Hervorzuheben ist eine aufwändig dekorierte stangenförmige Vase von Emile Gallé, die um 1898 entstand. Das farblose Glas ist innen milchig, außen rot überfangen und zusätzlich mit Marteléeschliff und vergoldeter Emailmalerei verziert.

Neben dem Toilettentisch von Bruno Paul wurde eine Bronze-Plastik von Fritz Behn platziert, mit der Darstellung einer Diana vor einer springenden Gazelle. Der Ausgangspunkt für die kleine Version ist wohl eine große Plastik die am Sachsenring im Kölner Stadtteil Neustadt-Süd aufgestellt ist. Behn gilt als einer der bedeutendsten Tierplastiker seiner Zeit.

Anton Lorenz hat nur wenige Sitzmöbel selbst entworfen, darunter unser Exemplar. Bekannter ist er als Motor, der die Entwicklung des modernen Stahlrohrmöbels beförderte, da er das Potential der neuen Möbel frühzeitig erkannte. Er handelte erfolgreich mit Patenten und war erfolgreicher Firmengründer.

Der Brite Gordon Baldwin (geb. 1932), seit den 1950er Jahren Lehrer und Keramikkünstler, hat sich seit langem der Erforschung des Gefäßes zugewandt und bewegt sich zwischen Bildhauerei und skulpturaler Töpferei. Seine Formen sind zwar minimalistisch, aber dennoch sinnlich und subtil.

Das Leipziger Atelier Doppeldenk entwirft und realisiert Holzskulpturen, Wandbilder, Lichtobjekte und Druckerzeugnisse in verschiedenen Techniken. Im Zentrum steht eine Zeichensprache, die Elemente der erzgebirgischen Tradition genauso würdigt wie die Sprache der Werbe-und Comicwelt.

Als Chemikerin und Künstlerin hat Bussi Buhs in den 1970er-Jahren an der Akademie der Bildenden Künste in München begonnen, ihre Kenntnisse als Kunststoffexpertin innovativ bei der Gestaltung von Schmuck, Kleinobjekten und Plastiken anzuwenden. Die stark abstrahierte Form einer Frau betont Bussi Buhs durch ein punktartiges Dekor, das sich je nach Ausformung intensiviert bzw. ausdehnt.

Neuerwerbungen 2022

Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.